29. Juni 2023 / Aus aller Welt

«Blue Punisher» mancherorts seit längerem verbreitet

Blau gefärbtes Ecstasy mit einem Totenkopf: Schon die Einnahme von weniger als einer «Blue-Punisher»-Pille kann laut Experten zur Überdosis führen. Die Variante der Droge ist in Deutschland nicht neu.

von dpa

Eine 13-Jährige stirbt - mutmaßlich durch eine hoch dosierte Ecstasy-Pille. Es soll sich dabei um die Variante «Blue Punisher» handeln, die laut Bundeskriminalamt (BKA) keine separate Droge ist, sondern ein Logo beziehungsweise ein Motiv einer Ecstasy-Tablette. Wie eine Umfrage der Deutsche Presse-Agentur ergab, ist «Blue Punisher» in einigen Teilen Deutschlands seit längerem verbreitet.

Nach Angaben des Landeskriminalamtes in NRW wurden bereits 2021 insgesamt 4246 Tabletten mit diesem Prägemotiv sichergestellt, 2022 waren es 2761 Tabletten. In diesem Jahr wurden 9 Tabletten konfisziert. Laut BKA können Tabletten mit «Punisher»-Logo aus unterschiedlichen Quellen stammen und eine völlig unterschiedliche Zusammensetzung haben. So hätten auch Untersuchungen in NRW gezeigt, dass die MDMA-Gehalte von 58 bis 211 Milligramm pro Pille reichten.

In Hessen seien 2022 «Blue Punisher»-Pillen «im unteren zweistelligen Bereich» sichergestellt worden, sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamtes in Wiesbaden.

Wie das Landeskriminalamt in Hannover mitteilte, ist die Droge dort ebenfalls seit längerem bekannt. Regelmäßig würden Tabletten dieser Art unter dem Oberbegriff Ecstasy auf Wirkstoffgehalte untersucht. Erkenntnisse über Todesfälle oder schwere Erkrankungen in Zusammenhang mit «Blue Punisher» liegen dem LKA in Niedersachsen bisher nicht vor. Mit Blick auf die Konsumenten seien es erfahrungsgemäß vor allem junge Menschen, die Ecstasy nehmen.

Auch in Sachsen ist die Droge im Umlauf. Der Kriminaltechnik im Landeskriminalamt (LKA) seien in diesem Jahr bisher rund 200 Tabletten vorgelegt worden, teilte das LKA mit. Auch hier sei festgestellt worden, dass der Gehalt des Wirkstoffs MDMA trotz des gleichen Aufdrucks «Punisher» stark geschwankt habe. Darin liege die Gefährlichkeit dieser Pillen, hieß es weiter.


Bildnachweis: © Ennio Leanza/Keystone/dpa
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