21. Juni 2024 / Aus aller Welt

Toter in München: Totschlag im Rauschgiftmilieu?

Ein 24-Jähriger wird auf offener Straße erschossen, ein schwarzes Auto flüchtet vom Tatort. Nun wurde ein Tatverdächtiger verhaftet. Der Leiter der Mordkommission schildert die Ermittlungen.

von dpa

Nach dem gewaltsamen Tod eines Mannes im Münchner Stadtteil Milbertshofen gehen die Ermittler von Totschlag im Rauschgiftmilieu aus. In unmittelbarer Nähe zum Tatort sei ein sogenannter Drogenbunker mit 20 Kilo Cannabis und 800 Gramm Crystal Meth gefunden worden, sagte der Leiter der Mordkommission, Stephan Beer, bei einer Pressekonferenz.

Die Ermittler gehen davon aus, dass sich der mutmaßliche Täter und das Opfer kannten und es eigentlich um ein Drogengeschäft ging. «Warum es zu dieser Eskalation kam, wissen wir noch nicht», sagte Beer.

Was bekannt ist

Ein 24 Jahre alter Münchner war am 3. Juni mit einer tödlichen Schusswunde nahe der U-Bahnstation Frankfurter Ring im Stadtteil Milbertshofen gefunden worden. Zielfahnder verhafteten den 21 Jahre alten Tatverdächtigen zusammen mit Spezialeinsatzkräften im baden-württembergischen Weinheim.

Der Tatverdächtige war den Ermittlern zufolge unmittelbar nach der Tat mit einem Auto geflüchtet. Auf Überwachungsvideos war zwar das Auto zu erkennen, jedoch nicht das Kennzeichen. «Allein in München gibt es über 1200 schwarze Audi A3», sagte Beer von der Mordkommission. Entscheidend war deshalb der Hinweis einer Frau, die ein entsprechendes Modell mit abmontierten Kennzeichen in München-Pasing entdeckt und der Polizei gemeldet hatte. «Der war es dann.» Am Auto waren Blutspuren, es wurde von der Polizei abgeschleppt und untersucht.

Der Tatverdächtige ist der Halter des Autos. Der Deutsch-Marokkaner ist derzeit wohnungslos, seine letzte Adresse war in Hessen. Er war bislang nicht polizeilich in Erscheinung getreten. Nach der Verhaftung wurde er nach München gebracht, heute soll er dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Die Staatsanwaltschaft geht nach den bisherigen Ermittlungen von Totschlag aus, bei Verurteilung muss der 21-Jährige mit mindestens fünf Jahren Freiheitsstrafe rechnen.


Bildnachweis: © Lino Mirgeler/dpa
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