24. Juli 2024 / Aus aller Welt

Klage gegen «United Tribuns»-Verbot erfolglos

Seit zwei Jahren ist die rockerähnliche Gruppierung «United Tribuns» verboten. Das wird nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts auch so bleiben.

Das Bundesverwaltungsgericht hat das Verbot der «United Tribuns bestätigt. (Archivfoto)
von dpa

Die rockerähnliche Vereinigung «United Tribuns» bleibt verboten. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wies eine Klage der «United Tribuns Northside» ab. Das ist eine Teilorganisation des Clubs, die von dem Verbot ausgenommen werden wollte (Az.: BVerwG 6 A 5.22).

Das Bundesinnenministerium hatte das Verbot des Hauptvereins sowie mehrerer Unterorganisationen, genannt Chapter, im August 2022 auf das Vereinsgesetz gestützt. Zweck und Tätigkeit der «United Tribuns» liefen den Strafgesetzen zuwider, hieß es. Die Gruppe ähnele in ihren Strukturen einem Motorradclub und versuche, ihre Macht in verschiedenen Regionen Deutschlands auszudehnen. Dazu liefere sie sich auch gewalttätige Rivalitäten mit anderen Vereinigungen. 

Machtkämpfe und Kriminalität

Als Belege führte das Ministerium unter anderem Prozesse an, die gegen mutmaßliche Mitglieder geführt wurden. Dabei ging es unter anderem um Körperverletzung, Schutzgelderpressung, Drogenhandel und Zwangsprostitution. 2016 war in Leipzig ein Mitglied der «United Tribuns» erschossen worden; vier «Hells Angels» wurden dafür verurteilt. Hintergrund soll ein Revierkampf gewesen sein.

Die Anwälte «United Tribuns Northside» bemängelten in der mündlichen Verhandlung, dass das Ministerium keine stichhaltigen Beweise vorgelegt habe. Die Verurteilungen von Club-Mitgliedern seien Einzelfälle gewesen, die noch dazu etliche Jahre zurückliegen. Die «United Tribuns Northside» hätten damit auch nichts zu tun gehabt. Sie seien nicht in übergeordnete Hierarchien des Clubs eingebunden gewesen, sodass zumindest sie nicht verboten werden dürften.

Keine Distanzierung 

Dem folgten die Bundesverwaltungsrichter nicht. Die «United Tribuns Northside» seien zu Recht von dem Verbot umfasst. Als sogenanntes Chapter hätten sie sich als Teilorganisation in die hierarchischen Strukturen des Gesamtvereins eingefügt. «Für die Verbotsbehörde bestand kein Anlass, den Kläger von dem Verbot auszunehmen, da sich dieser nicht von den strafgesetzwidrigen Zwecken distanziert hat», teilte das Bundesverwaltungsgericht mit. Das Gericht ist in erster und letzter Instanz für Klagen gegen Vereinsverbote zuständig.


Bildnachweis: © Jan Woitas/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Hänky Pänky steht in den Startlöchern
Stadtmarketing Rietberg

Rietberger Straßenmusik-Festival steigt am 7. September Rietberg. Auf richtig viel gute Musik können sich Besucher am...

weiterlesen...
Sechs neue Auszubildende bei den Rietberger Möbelwerken
Aktueller Hinweis

Start einer erfolgreichen Ausbildungszeit

weiterlesen...
Bürgerbüro ist am Montagvormittag geschlossen
Stadt Rietberg

Nachmittags wie gewohnt freie Sprechzeit Rietberg. Das Bürgerbüro der Stadt Rietberg bleibt am Montag, 26. August, in...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Deutsche stirbt bei Absturz von Kleinflugzeug in Spanien
Aus aller Welt

Eine junge Deutsche startet mit ihrem Fluglehrer in Spanien zu einem Übungsflug. Plötzlich reißt der Funkkontakt zum Flughafen ab. Ein Suchhubschrauber findet wenig später das Wrack.

weiterlesen...
Behörden beobachten Schiff mit wohl explosiver Ladung
Aus aller Welt

Berichten zufolge wird ein Schiff mit tonnenweise Ammoniumnitrat in Richtung der Ostsee geschleppt. Das Maritime Sicherheitszentrum hat den Frachter «Ruby» im Blick.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Deutsche stirbt bei Absturz von Kleinflugzeug in Spanien
Aus aller Welt

Eine junge Deutsche startet mit ihrem Fluglehrer in Spanien zu einem Übungsflug. Plötzlich reißt der Funkkontakt zum Flughafen ab. Ein Suchhubschrauber findet wenig später das Wrack.

weiterlesen...
Behörden beobachten Schiff mit wohl explosiver Ladung
Aus aller Welt

Berichten zufolge wird ein Schiff mit tonnenweise Ammoniumnitrat in Richtung der Ostsee geschleppt. Das Maritime Sicherheitszentrum hat den Frachter «Ruby» im Blick.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner